1. Herr Liedtke, Sie sind seit kurzem Head of Global Sales bei Snom, wie sind Sie in diese neue Herausforderung gestartet?

Armin Liedtke: Zunächst habe ich mir ein Bild vom Team gemacht und mich viel und intensiv mit jedem Einzelnen unterhalten. Diese Gespräche waren sehr eindrucksvoll: Das Vertriebsteam verfügt über ein exzellentes Branchen- und Technik-Know-how und es ist hochmotiviert. Hier gibt es ein enormes Potenzial, das nur darauf wartet, freigesetzt zu werden. Auf diese Aufgabe freue ich mich wirklich.
Neben dem internen Kennenlernen folgten europaweit erste Gespräche mit Kunden und Partnern – erfährt man doch von ihnen am besten, wo unsere Stärken liegen und was sie von Snom und von mir persönlich erwarten.
Snom ist sehr gut aufgestellt, wir planen eine Fülle von Maßnahmen für den Herbst 2017, unsere Partner können sich auf steigende Umsätze mit attraktiven Margen freuen.
2. Wie sehen Sie die Übernahme von Snom durch VTech?
AL: VTech hat ein klares Bekenntnis abgegeben, dass sie am Fortbestand von Snom als Unternehmen und Premium-Marke interessiert sind. Wir können unsere Geschäftsstrategie deshalb auf langfristiges, nachhaltiges Wachstum ausrichten. Natürlich gibt es derzeit noch zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen. Doch es ist der erklärte Willen aller, zusammenwachsen zu wollen – eröffnet dies doch großartige Chancen. Mit C. H. Tong von VTech haben wir einen Präsidenten, der im internationalen Telefonmarkt sehr versiert ist und um unsere Werte weiß – das ist ein unschätzbarer Vorteil.
Für Insider sicherlich nicht überraschend: Die Produktion wird zum größten Teil zu VTech verlagert. Das hat für uns und vor allem auch für unsere Partner gleich mehrere Vorteile: Zum einen erwarten wir natürlich bessere Preise; zum anderen verschafft uns die Verlagerung auch mehr Flexibilität. Wir können nun viel einfacher Einfluss auf die Produktion und das Design nehmen und beispielsweise auch Sonderwünsche von Kunden realisieren – was uns früher nicht möglich war.
3. Was bedeutet die Übernahme für die Partner von Snom?
AL: Viel Gutes, denn sowohl mit unseren Interop-Partnern als auch unseren Partnern im Fachhandel werden wir in Zukunft noch enger und besser zusammenarbeiten! Wir möchten noch genauer wissen und verstehen, was die Menschen antreibt, die unsere Premium-Telefone empfehlen und installieren. Zudem wird es mehr Roadshows von Snom geben. Über unser Partnerprogramm werden wir aktiv steuern, dass unsere Partner je nach Projekt und Anforderung noch stärkere inhaltliche und/oder persönliche Unterstützung erhalten – von der Installationshilfe hin zum Cashback beim Verkauf. Last but not least wird es nach längerer Zeit auch wieder eine Marketingkampagne im Businessumfeld geben, die für einen kontinuierlichen Lead-Strom sorgen und auf Snom als Premium-Marke signifikant einzahlen wird.
Besonders hervorheben möchte ich noch unser OPEX-Modell: eine sehr spannende Innovation, bei der die Kunden lediglich eine monatliche Miete für unsere Produkte bezahlen. Sie haben somit keine Anfangsinvestitionen und profitieren zudem von einer hohen Transparenz bei den Kosten – was das Geschäft unserer Partner immens erleichtern und beflügeln wird.
Wir waren und sind im Channel extrem stark verankert, unser Schlüssel zum Erfolg sind unsere vielen Partner. Mit ihnen noch mehr profitables Business zu entwickeln, wird unser klarer Fokus sein.
4. Welche Neuheiten werden noch 2017 von Snom präsentiert?
AL: Die Vorstellung einer kompletten neuen Telefonreihe wird noch etwas dauern. Aber wir haben auch kurzfristig echte Highlights in unserem Sortiment. Schon sehr bald werden wir unsere neuen Konferenzlösungen, das C520 und im Herbst dann das Tischtelefon D785 für den gehobenen Anspruch, auf den Markt bringen. In puncto DECT profitieren wir im Bereich der Single-Cell-Lösungen natürlich sehr vom Know-how unseres Mutterkonzerns, bei dem es auch bald Neues zu entdecken geben wird. Und das ist noch längst nicht alles – wir haben gerade erst angefangen!