Der Markt rund um Künstliche Intelligenz bietet für MSPs, Systemhäuser & Co. viele Chancen – der ADN Transformation Day 2025 in Neuss offenbarte die Wachstumsfelder der Zukunft.

Künstliche Intelligenz wird den Channel transformieren und die Business-Welt auf den Kopf stellen. Sie läutet eine neue Ära ein, in der es um mehr als die reine Technologie geht, sondern ebenso um strategische Umsetzungen sowie neue Geschäftsmodelle, damit die eigene Marktposition gestärkt wird. Beim ADN Transformation Day am 6. März 2025 im Crowne Plaza in Neuss trafen sich Premium-Hersteller, Reseller und ADN-Experten, um das Fokusthema Künstliche Intelligenz zu vertiefen. In 32 spannenden Vorträgen, die teilweise in bis zu sechs Sälen gleichzeitig stattfanden, wurde den rund 400 anwesenden ADN-Partnern von renommierten Speakern geballtes Technologie-Know-how, Vermarktungswissen und klare Strategien für die Nutzung von KI im Business-Alltag und zur Neukundengewinnung geboten.
„Wir haben beim Transformation Day klar auf KI gesetzt, wohlwissend, dass der Resellermarkt hier noch am Anfang steht“, sagt Hermann Ramacher, Geschäftsführer der ADN. Auch fehle häufig noch das Verständnis, KI nicht vordergründig als IT-, sondern als ein Geschäftsprozessprojekt zu sehen.
Noch nimmt Microsoft den Großteil der KI-besetzten Themen bei ADN ein, doch der Value-Added Distributor ergänzt sein Portfolio bereits auch um anderen Premium-Hersteller in diesem Segment, wie beispielsweise NVIDIA und ist auch mit den Infrastruktur- und Securityanbietern aktiv im Austausch. „Es gehört seit Jahren zur Kernkompetenz der ADN, neue Technologien und Hersteller schnell und effektiv in den Channel einzuführen“, so Hermann Ramacher. Dass man sich als Partner bei der KI breit aufstellt, sei wichtig, um neue Umsatzquellen zu erschließen und die Digitalisierung in der DACH-Region voranzutreiben.
ADN als erstes Haus am Platz für Informationen rund um KI
„KI muss so schnell wie möglich in den Mittelstand“, erklärt Ramacher. Die Partner der ADN sollten jetzt die Voraussetzungen schaffen, um KI bei ihren Kunden möglich zu machen, damit diese schneller und effizienter mit den KI-Tools arbeiten können. Dabei stellt sich auch die Frage, wie ein Systemhaus KI-Lösungen wie Copilot vermarkten kann. „Das ist ein ungewohntes Thema“, gibt der CEO zu. ADN soll die erste Anlaufstelle im Channel für alle Informationen rund um Hardware, Lizenzierung von Software und Know-how werden. Sowieso verschwimmen die Grenzen der Business Units zunehmend: „Cloud, Security und KI ist eins, und das sollte man nicht trennen“, sagt Ramacher und betont damit den ganzheitlichen Ansatz, den die ADN verfolgt.
Aktuell baut ADN intern eine Gruppe mit KI-Trainern und zahlreichen KI-gestützten Anwendungen aus, um KI im Channel aktiv nach vorne zu bringen, berichtet der CEO. Der Transformation Day soll dazu dienen, die ADN als KI-Experten in den Vordergrund zu stellen, die Mehrwerte, die ADN bietet, in den Vordergrund zu rücken und ebenso neue Systemhäuser, die sich auf KI spezialisieren wollen, von den Kompetenzen und dem Wissensvorsprung des Value-Added Distributors zu überzeugen. „Wir haben schon ein solides Haus stehen, aber da kommen jetzt noch mehrere Etagen drauf“, veranschaulicht Hermann Ramacher metaphorisch die nächsten Meilensteine, die ADN erreichen will, um bundesweit zur ersten Adresse im Channel für den Markteinstieg und Ausbau der Jahrhunderttechnologie werden. Dabei fungiert die ADN Akademie als Multiplikator.
Allein für Copilot bietet die Akademie mittlerweile zwei Dutzend verschiedene Trainings an. Sie ist zentrale Anlaufstelle für KI-Wissen und praxisnahe Lösungen. Darüber hinaus offeriert die Akademie Partnern Whitelabel-Lösungen, so dass die ADN im Namen der Partner Lösungen im KI-Umfeld bei den Endkunden aufsetzt. Vorteil ist, dass der Endkunde beim Partner bleibt und dieser von der enormen Expertise des VAD profitiert.
Was früher Science Fiction war, ist heute Science Fact
Der ADN Transformation Day 2025 wurde von der KI-Koryphäe Bilal Zafar eröffnet. Der Tech-CEO zeigte in seiner inspirierenden Keynote auf, welche Möglichkeiten heute schon existieren, um mit der Künstlicher Intelligenz zu arbeiten. Dazu zählen unter anderem Taxis, die in San Francisco vollkommen autonom und sicher – selbst unter schwierigsten Bedingungen – fahren oder die Analyse medizinischer Befunde. Emotional wurde es im großen Saal des Neusser Crowne Plaza, als er davon berichtete, dass KI es sogar möglich macht, mit Verstorbenen zu sprechen – und als Beispiel eine Stimme aus dem Jenseits erklang. Bilal Zafar resümierte, dass was früher Science Fiction war, heute schon Science Fact ist.
„KI ist die größte Chance, die die Menschheit jemals hatte“, beschwor er das Publikum und plädierte dafür, mehr Mut angesichts dieser transruptiven Technologie zu zeigen. Er betont: „Der KI-Zug fährt schon jetzt mit atemberaubender Geschwindigkeit – ganz vorne mit dabei: die USA und China.“ Deutschland und Europa müssten den Anschluss finden, um nicht auf der Strecke zu bleiben. Dazu leiste auch der Transformation Day seinen Beitrag.
Ein Klassentreffen der besonderen Art
Das Herz des Transformation Days ist und bleibt aber das Netzwerken. Während des Events tauschten sich Partner mit Branchenführern, Experten und Gleichgesinnten aus und schmiedeten neue Kooperationen.
„Der Transformation Day ist wunderbar übersichtlich, die Wege sind kurz. Das ist eine ganz andere Atmosphäre als beispielsweise auf einer typischen IT-Messe“, bestätigt Ilja van den Haak, Senior Accountmanager bei EWERK. Man könne dedizierte Gespräche mit Herstellern führen und Zielkontakte kennenlernen, die für den Ausbau des eigenen Business wichtig sind. „Die Gespräche sind offen und konstruktiv, mit einem klaren Fokus auf den gemeinsamen Wissensaustausch und die Weiterentwicklung der Branche“, hebt er positiv hervor. Überdies ermöglichen persönliche Gespräche tiefere Einblicke in Marktentwicklungen und Zukunftstrends, direkt aus der Perspektive der Hersteller. Für Ilja van den Haak liegt im Transformation Day noch viel Potenzial. Das ADN-Event kann sich seiner Meinung nach zu einer der wichtigsten Veranstaltungen der Branche entwickeln, wenn die Hersteller weiterhin handverlesen sind und den Teilnehmern spannende, innovative Technologien präsentiert werden.
Ähnlich denkt Jan Köhler, Head of Security bei ACP. Er nutzte den Transformation Day neben dem Netzwerken dazu, sich über Hersteller zu informieren, die interessant fürs Portfolio der ACP sind und um mehr über die neuen Technologien zu erfahren. Zudem lobte er insbesondere die Vorträge zu Microsoft-Themen. Den Fokus auf KI sieht er als den richtigen Weg, da hier eindeutig die Zukunftsmelodie spiele. „Der Transformation Day ist jung, innovativ und einfach gut für die Branche“, so Köhler. Man komme spielend leicht mit Gleichgesinnten und Herstellerpartnern ins Gespräch, treffe auch „alte Gesichter“ wieder. „Das ist doch schon so ein bisschen wie ein Klassentreffen“, sagt er.
Beim nächsten Transformation Day sind Ilja van den Haak und Jan Köhler wieder mit dabei, bestätigten beide. Sie haben sich in Neuss kennengelernt und schon ihre Kontaktdaten ausgetauscht. Sie sind nicht die Einzigen, die sich dann nicht mehr als Fremde, sondern als „Klassenkameraden“ wiederbegegnen.